LaPerm Katzen |
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Allgemeines & Aussehen
Ganz zu Anfang möchte ich betonen, dass die LaPerm eine natürlich vorkommende
Mutation ist, die es durch Einkreuzung verschiedener anderer Rassen in 2 Varianten gibt:
Kurzhaar und (Halb)Langhaar.
Die meisten Leute kennen diese Rasse nicht, weil sie noch sehr jung ist. Es gibt auch
weltweit nur sehr wenige Züchter dieser Rasse, in Europa züchtet noch fast niemand diese
Rasse, wir gehören diesbezüglich zu den Pionieren. Inzwischen ist die LaPerm nach
unserer Information von den beiden großen Katzenverbänden in ihrem Ursprungsland, der
USA, als neue Katzenrasse anerkannt worden. In Amerika gibt es auch schon etwas mehr
Züchter dieser Rasse, aber sicherlich noch keine 50.
Da die gesamte Rasse auf ein einziges mutiertes Gen beruht (das Gott sei Dank dominant
ist), gibt es noch nicht so viele Katzen davon und auch der Genpool ist nicht allzu groß.
Zu diesem Zweck ist es noch eine geraume Zeit lang erlaubt, andere Katzenrassen in die
LaPerm einzukreuzen, damit sich die genetische Basis verbreitert.
Wie Sie sich durch diese einleitenden Worte sicherlich denken können, ist die Zucht
dieser noch sehr seltenen Tiere nicht ganz einfach und auch wir werden zunächst mit
Outcrossing (dem Einkreuzen fremder Rassen) beginnen. Da wir nur die Halblanghaarvariante
züchten, werden wir für das Outcrossing Rassen wie Maine Coon, Türkisch Angora und Van,
Sibirische und Norwegische Waldkatzen, Balinesen, Javanesen, Heilige Birma oder auch
Somali verwenden. Da unsere Zuchtkatze Bava recht orientalisch vom Bau her wirkt, werden
wir wohl zuerst auf kräftigere Tiere wie eben die Waldkatzen zurückgreifen. Die LaPerms
aus solchen Outcrossing-Verpaarungen tendieren natürlich vom Typ und auch vom Wesen her
zu den eingekreuzten Rassen hin und werden in den nächsten Jahren den Rassestandard nur
in den seltensten Fällen optimal treffen.
Dennoch vererbt sich das für die LaPerm typische liebe Wesen doch recht stark weiter
und den optimalen Typ wird in einigen Jahren die gute Mischung machen.
Trotz aller Schwierigkeiten durch die kleine genetische Basis und das Outcrossing gibt
es natürlich schon Standards, damit die Rasse gerichtet und auch zielgerichtet gezüchtet
werden kann.
Diese "Sollaussehen" werde ich nun kurz schildern:
LaPerms sind Katzen von mittlerer Größe, bei denen alles in Proportion ist und
harmonisch wirkt. Sie ähneln im Bau schon der Somali, wenngleich die LaPerm hinten etwas
höher ist als vorn. Auch der Kopf ist nicht sehr viel anders als bei der Somali. Ein
gemäßigter Keil ist die Grundform, das Kinn ist aber kräftig und das Profil soll
senkrecht zur Nasenlinie sein. Gut ausgebildete Schnauzen sind bei Katern erlaubt, aber
schließlich muß alles harmonisch wirken. Die Augen der LaPerm sind wie bei der Somali
mandelförmig, bei Aufmerksamkeit werden sie runder. Auch Plazierung, Behaarung und Form
der Ohren stimmen mit der Somali überein. Eine Auffälligkeit an der LaPerm ist, dass sie
überraschend schwer ist, wenn man sie hochnimmt. Sie ist doch eine sehr muskulöse Katze,
was aber optisch nicht allzusehr auffällt, nicht zuletzt wegen ihres hervorstechendsten
Merkmals: Dem Lockenfell!
Dabei ist das Fell der LaPerm besonders das der Halblanghaarvariante - meist
gar nicht gelockt, sondern eher gewellt. Das Fell gab der Rasse auch ihren Namen, denn
"Perm" heißt im Amerikanischen "Dauerwelle". Das Fell jeder LaPerm
ist ein Unikat, denn es fühlt sich immer anders an. Ich selbst habe auf einer Ausstellung
mal eine Devon Rex anfassen dürfen, das Fell war super seidig weich. Dagegen ist das Fell
unserer Bava schon fast hart bzw. drahtig. Aber um es einigermaßen objektiv zu
beschreiben, fühlt es sich in etwa so fest an wie das Deckhaar der Maine Coons zum
Beispiel. Man fühlt immer die Locken und Wellen, es ist ein irres Gefühl an den Fingern.
Hinzu kommt, dass diese Katzen es mögen, richtig durchgewuschelt zu werden, man kann sie
auch gerne gegen den Strich kraulen und so das Lockenfell voll genießen. Vielen mutet
gerade unsere Bava mit ihrem vielen Weiß ein wenig wie ein Schaf an. Kurzum, so weich wie
das Fell einer Somali oder das anderer Rex-Katzen wird das Fell einer LaPerm nie sein,
aber es ist jetzt auch nicht ganz drahtig, man streichelt sicherlich keine Bürste! Man
muß es selbst gefühlt haben, es macht fürchterlich süchtig, drin herumzuwühlen. Und
es ist super pflegeleicht, bildet keine Knoten und muß auch nicht großartig gekämmt
werden.
Der Schwanz soll bei der halblanghaarigen LaPerm schön buschig wirken, auch Höschen
und Kragen sind erwünscht. Gerade durch das Einkreuzen von Waldkatzen wird das Fell
sicherlich mehr und dichter werden, was die wuschelige Erscheinung noch deutlicher
unterstreichen wird.Besonderheiten des Lockenfells und Fellfarben
LaPerm-Kitten kommen in 3 "Fellformen" auf die Welt, die sie ihr Leben lang
im Namen mitführen. Da gibt es zum Beispiel die nackt geborenen LaPerms, die später ein
schönes Lockenfell bekommen. Sie werden mit BB im Namen abgekürzt, was für "born
bald" steht. Das BC in Bavas Namen steht für "born curly", sie ist also
mit Lockenfell geboren worden. BS steht entsprechend für "born straight" (Fell
ohne Locken), wobei man sagen muß, dass LaPerms mit geradem Haar eigentlich keine LaPerms
sind, da ihnen das Hauptmerkmal der Rasse fehlt. Dennoch zeigen solche "geradhaarigen
LaPerms" viele äußerliche und charakterliche Eigenschaften der LaPerm.
Eine weitere Besonderheit das Fell betreffend ist, dass die jungen LaPerms eine
sogenannte Kahlphase durchleben wenn sie etwa 8 bis 15 Wochen alt sind. Sie verlieren zu
dieser Zeit ihr ganzes Fell (zwar nach und nach, aber sie sehen doch schwer gerupft aus),
was Züchter dazu bewegt, die Kitten erst nach der Kahlphase, wenn sie wieder
einigermaßen ordentlich aussehen, abzugeben. Nach dieser Kahlphase wächst das Fell
übrigens meist noch lockiger wieder nach!
Zu den Fellfarben braucht man nicht allzuviel zu schreiben,
denn es ist so gut wie alles erlaubt. Die einzige Zeichnung, die bei LaPerms nicht erlaubt
ist, ist die Spotted-Zeichnung, sie dürfen also nicht getupft sein wie manche Bengal oder
BKH. Ansonsten ist jede Tabbyzeichnung erlaubt: Ticking wie bei Abys und Somalis,
Mackereltabby (die Tigerzeichnung) und Classictabby (die Räderzeichnung). Natürlich gibt
es auch Non-agouti-Katzen, die keine Tabbyzeichnung zeigen, auch Solids, ganz einfarbige
Katzen ohne Zeichnung. Jeder Weißanteil ist erlaubt, von kein Weiß über die weißen
Pfoten und den weißen Kragen, wie er bei Waldkatzen gerne gesehen wird, bis hin zur
Vanzeichnung, wo nur noch ganz wenige Stellen des Körpers gefärbt sind. Außer die bei
den Waldkatzen offiziell erlaubten Farben rot und schwarz (mit oder ohne Tabby) sowie
deren Verdünnung blau und creme, sind bei der LaPerm auch noch chocolate und dessen
Verdünnung lilac erlaubt. Durch Einkreuzung der Abys und Somalis sind auch die
Farbschläge erlaubt, die auf das "Light chocolate Gen" beruhen, also cinnamon
bzw. sorrel und die Verdünnung davon, genannt fawn. Auch sind dann natürlich bei den
Mädchen Kombinationen wie lilac-creme möglich. Alle möglichen Silbervarianten wie eben
Silvertabby oder Smoke sind erlaubt. Und auch Maskenfaktor ist kein Problem, so dass man
die LaPerm auch mit Siam- bzw. Burma-Zeichnung in all ihren Varianten bekommen kann. Durch
Einkreuzung von Heiligen Birmas ist auch das Handschuhgen, was nur weiße Pfoten macht,
erlaubt. Es sind also fast keine Grenzen gesetzt, zumindest was die Farben betrifft.
Unsere Bava trägt folgende Gene sicher: "Chocolate" und "Verdünnung"
sowie "Non-agouti" und "ohne weiß". Auch ist ein geringer Prozentsatz
möglich, dass sie Maskenfaktor trägt, es ist aber eher unwahrscheinlich. Durch
entsprechende Einkreuzungen werden wir sicherlich sehr viele Farbmöglichkeiten bei ihren
Würfen haben. Charakter der LaPerm
Die LaPerm ähnelt auch von Charakter her der Somali, es sind also 2 Rassen, die ganz
hervorragend zueinander passen in der Haltung! Dies war mit ein Grund, warum wir die
LaPerm als 2. Rasse gewählt haben.
Unsere Bava ist recht extrem in ihrer Anhänglichkeit, sehr fordernd und nicht bereit,
aufzugeben, bis sie ihren Willen hat und geschmust wird. Viele Amerikanische Züchter
schreiben, dass die Rasse hundeähnlich sei, was schon ein wenig was Wahres hat. Zumindest
konnten wir bei Bava feststellen, dass sie oft "bei Fuß" läuft, leider ohne
dass wir es wollen und auch gelegentlich durch die Beine durch. Auch bemüht sie sich
redlich um etwas Kumpelhaftes - uns und auch den anderen Katzen gegenüber. Vielleicht
erscheint einem das alles aber auch nur so, weil sie doch etwas verwegen und
"unordentlich" aussieht, eher wie ein Straßenköter ;-)).
Auch LaPerms haben fürchterlich viel Charme, aber durch ihr Erscheinungsbild deutlich
weniger Anmut als eine Somali. Bava muß abends auf einem von uns beiden liegen und uns
vollschnurren, wobei ihr Kopf ganz nah beim Menschenkopf sein muß. Bei Ekstase gibt es
dann auch ein paar Nasenstubser, es ist so herzig! Obwohl eher eine stille Katze, so
läßt sie doch bei Nichtbeachtung ihre recht piepsige, aber fordernde Stimme hören: Ich
will zu dir! Man sollte auch nicht den Eindruck erwecken, dass man irgendwo steht und
nichts zu tun hat... bei Somalis darf man nur nicht sitzen und nichts tun, aber Bava
>erklimmt einen stehenden und sich scheinbar langweilenden Menschen wie einen Kratzbaum
und plaziert sich natürlich in gesichtsnähe auf der Schulter. Klar sind Katzen, die mit
einem zusammen leben und nicht neben einem, schon teilweise etwas anstrengend. Aber keine
unserer beiden Rassen ist so anstrengend, wie es vielleicht manchmal hier klingt. Man muß
bedenken, dass diese Tiere viel schlafen und sich eben auch gut mit den anderen Katzen
hier beschäftigen können. Besonders die scheinbar nie erwachsen werdende Darleen und
Bava sind DAS Gespann hier schlechthin, da wird durch die Wohnung gejagt, gerauft und sich
versteckt, als gäbe es kein Morgen. Bava kann sich auch extrem gut alleine mit Bällen
oder Fellmäusen beschäftigen, wenn sich echt mal keine andere Katze und auch kein Mensch
findet, der gerade mit ihr spielen mag. Auch diese Fähigkeit, sich gut mit sich selbst
beschäftigen zu können, scheint eine recht typische LaPerm-Eigenschaft zu sein. Da Bava
nun doch eine SEHR anhängliche und menschbezogene, verspielte und verschmuste Katze ist,
werden wir beim Outcrossing mit etwas ruhigeren Rassen wie Maine Coon wahrscheinlich doch
etwas gemäßigteren Nachwuchs bekommen. Das will aber nicht heißen, dass die typischen
LaPerm-Eigenschaften wie eben die Offenheit und das Schmusebedürfnis fehlen werden, sie
sind nur nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei Bava. Sicherlich werden dann auch die
Eigenschaften von Kitten zu Kitten verschieden sein. Da gibt es natürlich nur eines:
Nachfragen! Und vor allem: Vorher mal ansehen und erleben! Jeder ist herzlich eingeladen,
diese seltene Rasse bei uns unter Normalbedingungen mal kennenzulernen. Auch wir haben uns
erst auf den zweiten Blick verliebt in diese Wuschel und es nicht bereut!!!
Sylvia Groenveld